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Artikeldetails

Neumann & Schröder: »’N büschen breit, nä.« Wahrnehmung und Bewertung des Hamburgischen (MU)
(Stadtsprachen)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(inn)en: Lara Neumann / Ingrid Schröder

Titel: »’N büschen breit, nä.« Wahrnehmung und Bewertung des Hamburgischen

Publikation in: Muttersprache, 133. Jahrgang, Heft 1–2

Seiten: 139–155 (17 Seiten)

Erschienen: 15.03.2023

Abstract: siehe unten

URI: https://doi.org/10.53371/60449


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

Im Beitrag werden die Wahrnehmung und Bewertung des Hamburgischen als (hochdeutsche) Stadtvarietät durch die Einwohner und Einwohnerinnen Hamburgs untersucht. Die Daten stammen aus dem Projekt »Einstellungen gegenüber regionalen Sprachformen in der Großstadt: Niederdeutsch in Hamburg (NiH)«, in welchem zwei Teilstudien durchgeführt wurden. Die Wahrnehmung einer Stadtvarietät kann sowohl durch die quantitative Fragebogenumfrage als auch durch die qualitative Interviewbefragung bestätigt werden. Während die durch offene Fragen generierten schriftlichen Antworten einen differenzierteren Überblick über die wahrgenommenen Sprachmerkmale liefern, treten in den Interviews stärker stereotype Einschätzungen und Bewertungen hervor. Als bekannte Kennzeichen des Hamburgischen kristallisieren sich in beiden Teilstudien insbesondere die alveolare Aussprache von /s/ vor Plosiv sowie die als »breit« charakterisierte Aussprache heraus. Die Bewertungen changieren zwischen »fein«, »vertraut« und »prollig«. Mithilfe dieser Merkmale lassen sich vier verschiedene Varianten des Hamburgisch-Konzepts modellieren, die räumlich wie auch sozial unterschiedlich verortet werden können.

The article focuses on the perception and evaluation of Hamburg urban vernacular. The language data is drawn from the project »Attitudes to regional languages in urban areas: Low German in Hamburg«. The perception of a specific urban variety can be confirmed by both substudies, the quantitative questionnaire survey and the qualitative interview survey. While the answers generated by open questions in the questionnaire give a more differentiated overview of the perceived language features, the interviews tend to reveal more stereotypical statements and evaluations. The alveolar sibilant /s/ before plosives as well as the pronunciation characterized as »breit« (»broad«) are shown as well-known characteristics of Hamburg urban vernacular in both substudies. The evaluations vary between »fein« (›refined‹), »vertraut« (›familiar‹) and »prollig« (›plebby‹). Based on these characteristics, we model four different variants of the Hamburg urban vernacular concept, which are spatially as well as socially determined.