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Freier ZugangDavid Römer: Sprache in Verschwörungstheorien. Konturen eines Forschungsvorhabens (MU)
(Corona und Verschwörungstheorien)

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)
Autor(in): David Römer
Titel: Sprache in Verschwörungstheorien. Konturen eines Forschungsvorhabens
Publikation in: Muttersprache, 132. Jahrgang, Heft 4
Seiten: 299–313 (15 Seiten)
Erschienen: 15.12.2022
Abstract: siehe unten
URI: https://doi.org/10.53371/60412

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Abstract
Nicht zuletzt aufgrund ihrer gesellschaftlichen und politischen Brisanz sind Verschwörungstheorien seit längerer Zeit ein intensiv beforschter Gegenstand verschiedener geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer wie Soziologie, Psychologie, Philosophie oder Medien-, Geschichts- und Politikwissenschaft. Die Sprachwissenschaft hat es lange Zeit versäumt, dieses Thema für sich zu entdecken. Der vorliegende Beitrag skizziert das seit Oktober 2022 von der DFG geförderte Forschungsprojekt »Sprache in Verschwörungstheorien«. Allgemein gesagt wird im Projekt untersucht, wie Verschwörungstheorien mit und über Sprache als soziale Wirklichkeit konstruiert werden. Mit Fokus auf diesen bislang ausgeklammerten Aspekt kann ein die bisherige Forschung komplettierender Beitrag geleistet werden, um so zu einem dringend notwendigen und umfassenderen Verständnis von Verschwörungstheorien beizutragen. Im Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses stehen die Praktiken, rhetorischen Strategien und spezifischen sprachlichen Mittel, die charakteristisch für das Sprechen über vermeintliche Verschwörungen sind und mithilfe derer Verschwörungstheorien als plausibel dargestellt werden.
Due to their inflammatory social and political nature, conspiracy theories have long been the subject of extensive research in various areas such as sociology, psychology, philosophy, media studies, history and political science. However, linguists have hitherto neglected to discover conspiracy theories as an area of investigation. This article outlines the research project »Language in Conspiracy Theories«, which has been funded by the DFG since October 2022. This project investigates how conspiracy theories are constructed as social reality with and through language. It aims to make a necessary complementation to previous research on conspiracy theories and, by focusing on the hitherto excluded language aspect, to contribute to an urgently needed, more comprehensive understanding of conspiracy theories. Therefore, the rhetorical strategies, specific linguistic means and practices that are characteristic of talking about alleged conspiracies are placed at the center of examination, as they contribute to the plausibility of conspiracy theories.