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Artikeldetails

Stefan Ehrlich: »Denn wir in Hannover ßprechen das raanste Deutsch.« – Der hannoversche Sprachgebrauch aus subjektiver Perspektive (MU)
(Stadtsprachen)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Stefan Ehrlich

Titel: »Denn wir in Hannover ßprechen das raanste Deutsch.« – Der hannoversche Sprachgebrauch aus subjektiver Perspektive

Publikation in: Muttersprache, 133. Jahrgang, Heft 1–2

Seiten: 124–138 (15 Seiten)

Erschienen: 15.03.2023

Abstract: siehe unten

URI: https://doi.org/10.53371/60448


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

Dass in Hannover das reinste Hochdeutsch gesprochen wird, ist ein in der deutschen Sprachgemeinschaft weit verbreiteter Topos. Es überrascht nicht, dass auch die Gewährsleute im DFG-Projekt »Die Stadtsprache Hannovers« häufig davon ausgehen, selbst nur das beste Hochdeutsch zu sprechen und diese Annahme im Gespräch aufgreifen. Weniger bekannt ist die hochdeutschbasierte städtische Umgangssprache der niedersächsischen Landeshauptstadt, das »Hannöversche«, das sich insbesondere durch prägnante vokalische, aber auch konsonantische Charakteristika auszeichnet. Dort, wo Wissensbestände zum Hannöverschen existieren, sind sie vielseitig: Hannöversch wird etwa als (klein-)regionale Stadtvarietät, als Soziolekt oder nunmehr historische Sprachform gesehen. Im vorliegenden Beitrag wird dieses Spannungsverhältnis zwischen der standardnahen Realisierung (Topos) und regionaler Variation (Hannöversch) aus subjektiver Perspektive beleuchtet. Dafür werden vielfältige Daten aus dem Projektteil »Subjektive Daten« des Projektes exemplarisch vorgestellt und hinsichtlich der beiden Pole hannoverscher Sprachvariation interpretiert.

Across the German-speaking community, the topos of Hanover being the center of standard German is widely known. Which is also why it did not come as a surprise that even the interviewees of the DFG project »Die Stadtsprache Hannovers« (»The Urban Vernacular of Hanover«) consider themselves to be speaking the best standard German and refer to this myth. Less known, however, is »Hannöversch« (›Hanoverian‹), the urban vernacular of Lower Saxony’s state capital based on standard German, which is characterized in particular by distinct vocalic, but also consonantal characteristics. Where knowledge of Hanoverian exists, it is quite diverse: Hanoverian is seen as a regional urban variety, a sociolect or even a mere historical language. This article takes a deeper look into the standardized realization (topos) and regional variation (Hanoverian) from a subjective perspective. To this end, an exemplary variety of subjective data of the project will be presented and interpreted, focusing on the two poles of the Hanoverian language usage.