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Lucia Assenzi: »derhalben ich dan nit so woll stehendt…woll habendt bin«. Die Korrekturen in der Handschrift der Erzehlungen aus den mittlern Zeiten (1624) als Quelle zur Erforschung der Spracharbeit der Fruchtbringenden Gesellschaft (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Lucia Assenzi

Titel: »derhalben ich dan nit so woll stehendt…woll habendt bin«. Die Korrekturen in der Handschrift der Erzehlungen aus den mittlern Zeiten (1624) als Quelle zur Erforschung der Spracharbeit der Fruchtbringenden Gesellschaft

Publikation in: Muttersprache, 130. Jahrgang, Heft 2

Seiten: 105–123 (19 Seiten)

Erschienen: 15.06.2020

Abstract: siehe unten


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

Die theoretischen Aussagen zu den sprachrenovierenden Bestrebungen der Fruchtbringenden Gesellschaft sind in der bisher erschienenen Literatur erschöpfend behandelt worden. Aus der Literatur wird ersichtlich, dass weder die Beseitigung von Fremdwörtern noch die Verschaffung einer grammatikalisch einheitlichen Sprache im Mittelpunkt der Spracharbeit dieser barocken Gesellschaft standen, sondern die Verbesserung der stilistischen Qualität der deutschen Sprache, was seinerseits zur Aufwertung der deutschen Literatur, noch mehr aber der deutschen Kultur im europäischen Kontext hätte beitragen sollen. Anhand der Untersuchung der Korrekturen in der Handschrift der Erzehlungen aus den mittlern Zeiten (1624), der ersten deutschen Übersetzung des italienischen Novellino (1572), wird im vorliegenden Beitrag die konkrete Umsetzung der theoretischen Aussagen zur stilistischen Verbesserung der deutschen Sprache in der sprachrenovierenden Praxis der Fruchtbringenden Gesellschaft veranschaulicht.

The academic literature concerning the Fruit-bearing Society (Fruchtbringende Gesellschaft) gives a comprehensive overview of the theoretical assumptions on which the language cultivation program of this society was based. The literature has made it clear that the real focus of the Fruit-bearing Society was neither the complete elimination of foreign words from the German language, nor the creation of a completely regular grammar. Its aim was rather to enhance the stylistic quality of German, not only to improve the German literature, but also, and most importantly, to make German culture competitive on a European level. The present paper discusses some interesting corrections that appear in the manuscript of the Erzehlungen aus den mittlern Zeiten (1624), the first German translation of the Italian collection of short stories Novellino (1572), thus showing how theoretical assumptions regarding the improvement of the stylistic quality of the German language were implemented in the practice of language cultivation.