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Artikeldetails

WANG & Pittner: Schlange stehen und ›Pinsel schreiben‹. »Nackte« Nomina im Deutschen und nicht-kanonische Objekte im Chinesischen (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): WANG Jian / Karin Pittner

Titel: Schlange stehen und ›Pinsel schreiben‹. »Nackte« Nomina im Deutschen und nicht-kanonische Objekte im Chinesischen

Publikation in: Muttersprache, 129. Jahrgang, Heft 4

Seiten: 319–338 (20 Seiten)

Erschienen: 15.12.2019

Abstract: siehe unten


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

Im vorliegenden Beitrag werden »nackte« Nomina im Deutschen und nicht-kanonische Objekte im Chinesischen kontrastiv untersucht. Syntaktische Tests zeigen, dass die fraglichen Nomina in beiden Sprachen enger mit dem Verb verbunden sind als in einer regulären Verb-Objekt-Verbindung. Die Nomina in diesen Verbindungen sind nur schwach referenziell und integraler Bestandteil der Beschreibung einer kulturell etablierten bzw. habituellen, atelischen Handlung. Es wird gezeigt, dass nicht-kanonische Objekte im Chinesischen viel produktiver sind und mehr semantische Rollen zulassen als »nackte« Nomina im Deutschen, was darauf zurückgeführt werden kann, dass das Chinesische keine Kasus- und Numerus-Markierung hat. Eine wichtige Schlussfolgerung unserer Untersuchung ist, dass die fraglichen Strukturen in beiden Sprachen trotz einiger Unterschiede die Eigenschaften von Pseudo-Inkorporationen aufweisen.

This article examines bare nouns in German and non-canonical objects in Chinese contrastively. Syntactic tests show that the examined nouns in both languages are more closely connected to the verb than in a regular verb-object combination. The nouns are only weakly referential and integral part of the description of a culturally established or habitual atelic action. It is shown that non-canonical objects in Chinese are much more productive and allow more semantic roles than bare nouns in German, which can be explained by the fact that Chinese has no case and number markers. An important conclusion of our study is that, despite some differences, the examined structures in both languages exhibit the properties of pseudo-incorporation.