Hat Ihre Institution ein Abo abgeschlossen? Informationen zum Zugang erhalten Sie hier.
Artikeldetails

Katja Lochtman: Sprachnormen in der Auslandsgermanistik (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Katja Lochtman

Titel: Sprachnormen in der Auslandsgermanistik

Publikation in: Muttersprache, 122. Jahrgang, Heft 3

Seiten: 194–202 (9 Seiten)

Erschienen: 15.09.2012

Abstract: siehe unten


PDF-Logo

Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
(Download)


Abstract

Wenn Studierende an einer belgischen Universität Germanistik als Hauptfach wählen, ist das Normbewusstsein aus der Perspektive des Deutschen als Fremdsprache (DaF) zu betrachten. Während die Sprachwissenschaft davon ausgeht, dass die Norm ein relativer Begriff ist, werden Fehler im DaF-Unterricht als Abweichungen von der Zielsprache betrachtet. Das Normbewusstsein ist aber zu differenzieren. So ist zwischen einer linguistischen Norm einerseits und einer soziolinguistischen Norm andererseits zu unterscheiden. Während die linguistische Norm auf das Sprachsystem, wie sie in Wörterbüchern und Grammatiken aufgezeichnet worden ist, zurückgeht, hängt die soziolinguistische Norm mit Verstößen gegen das Sprachverhalten zusammen. Fehler werden dann gesehen als das, was man in einer bestimmten Situation nicht sagen bzw. schreiben würde oder sollte. Es erhebt sich die Frage, wie in der Auslandsgermanistik mit einem soziolinguistischen Normbewusstsein umzugehen ist.

To Belgian students who study German language and literature at university, German is a foreign language (GFL). Hence, language errors are often defined in relation to learning the standard language as the norm. From an academic point of view, a distinction can be made between a linguistic and a sociolinguistic norm. While the linguistic norm refers to the language system in terms of grammar rules and the standard lexicon, sociolinguistics is concerned with language behaviour and language varieties in formal and informal settings. From the latter perspective language errors are defined in terms of inappropriate language behaviour. The question is how a sociolinguistic norm is dealt with by university students in a GFL-context.