Hat Ihre Institution ein Abo abgeschlossen? Informationen zum Zugang erhalten Sie hier.
Artikeldetails

Martin Neef: Das nächste Paradigma: Realistische Linguistik (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Martin Neef

Titel: Das nächste Paradigma: Realistische Linguistik

Publikation in: Muttersprache, 124. Jahrgang, Heft 2

Seiten: 105–120 (16 Seiten)

Erschienen: 15.06.2014

Abstract: siehe unten


PDF-Logo

Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
(Download)


Abstract

In einem kürzlich erschienenen Beitrag besprechen Wolfgang Sternefeld und Frank Richter das Buch Grammatiktheorie von Stefan Müller. Unter dem Terminus »Grammatiktheorie« verstehen die drei genannten Autoren formale Ansätze zur Syntax im Rahmen kompetenzbasierter, kognitiver Herangehensweisen, wobei Sprache als ein biologisches Objekt konzipiert wird. Dieses spezifische, auf Arbeiten von Noam Chomsky zurückgehende linguistische Paradigma zeichnet sich jedoch durch inhärente Widersprüchlichkeit aus, da es auf einer Gleichsetzung der Konzepte Sprache und sprachliches Wissen basiert. Diverse Autoren haben die Unangemessenheit eines solches Ansatzes zur Modellierung von Sprache demonstriert, darunter insbesondere Jerrold J. Katz, Paul Postal und Hans-Heinrich Lieb. Eine alternative Herangehensweise, die Katz als »Platonischen Realismus« bzw. »Linguistischen Realismus« bezeichnet, betrachtet Sprache als ein abstraktes Objekt. In diesem Beitrag skizziere ich die allgemeinen Eigenschaften und Vorzüge einer solchen Herangehensweise. Überdies reflektiere ich, mit welcher Methodik im Rahmen einer Realistischen Linguistik zu arbeiten ist.

In a recent article, Wolfgang Sternefeld and Frank Richter review the book Grammatiktheorie by Stefan Müller. With Theory of grammar, all three authors mean formal approaches to syntax in a competence-based, cognitive approach, regarding language as a biological object. This general linguistic paradigm stemming from work by Noam Chomsky is inherently contradictory as it equates language and knowledge of language. Jerrold J. Katz, Paul Postal, and Hans-Heinrich Lieb, among others, have shown the inadequacies of such an approach. An alternative, proposed by Katz, is Platonic realism (or linguistic realism) that treats language as an abstract object. In this article, I sketch the general features of such an approach and its merits. Moreover, I consider what is an adequate method to work in linguistic realism.