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Şerife Ünver: Das Kulturverständnis von DaF-Lehramtsstudierenden (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Şerife Ünver

Titel: Das Kulturverständnis von DaF-Lehramtsstudierenden

Publikation in: Muttersprache, 124. Jahrgang, Heft 1

Seiten: 41–56 (16 Seiten)

Erschienen: 15.03.2014

Abstract: siehe unten


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

In der vorliegenden Arbeit sollte festgestellt werden, welche Vorstellung bezüglich des Kulturverständnisses bei den DaF-Lehramtsstudierenden zu Grunde liegt. Hierzu wurden 132 DaFLehramtsstudierende der Hacettepe Universität befragt. Die Umfrage machte deutlich, dass 85 % der Befragten einen Migrationshintergrund haben und sie lange Zeit in Deutschland gelebt haben. Entgegen den positiven Lerneffekten von Auslandsaufenthalten, die die Mobilitätsforschung häufig betont, wurde in dieser Studie deutlich, dass Auslandsaufenthalte differenziert betrachtet werden müssen. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Befragten trotz Schulbesuches und längerer Aufenthaltsdauer im Ausland eingeschränkte Wahrnehmungen in Bezug auf Kulturdifferenzen aufweisen, dass sie Türkisch als ihre Muttersprache und Deutsch als eine Fremdsprache sehen und sich der türkischen Kultur zugehörig fühlen. Ausgehend von den ermittelten Ergebnissen wäre zu schließen, dass die Befragten monolingual und monokulturell sind. Sie sind es jedoch keineswegs. Da ihre bilinguale und bikulturelle Kompetenz häufig als defizitär eingestuft wird, suchen sie Zuflucht bei ihrer Herkunftskultur und -sprache. Die Aufgabe der DaF-Abteilungen mit Migrationsanteil ist es, Lern- und Lehrarrangements so zu organisieren, dass die Studierenden mit Migrationshintergrund ihre Stärken und Potenziale erkennen, um sie in ihrem zukünftigen Lehrerberuf effektiv umzusetzen.

The purpose of this research is to investigate the perceptions of pre-service German language teachers towards cultural understanding. 132 pre-service German language teachers at Hacettepe University participated in this study. 85 % of the interviewees have a migration background with a long time of residence in Germany. Although the research on educational mobility emphasized the positive effects that residence abroad has on learning, this research reveals that residence abroad needs to be evaluated from a differentiated standpoint. The findings suggest that despite long-time residence and educational background in a foreign country, the participants’ awareness of cultural differences is limited. The results of the research also showed that participants view German as »a foreign« and Turkish as »a native« language, which indicates that they still have a sense of belonging to the Turkish culture. Based upon these findings, although the participants are bilinguals and biculturals, they refer to themselves as monolinguals belonging to a single culture. It can be argued that the feling of belonging to the Turkish culture as displayed by the participants may stem from the perception of their deficiency in bilingual competencies and skills. Therefore, German language teaching departments with dominantly immigrant students should focus on providing optimal educational settings that will enable students to realize their strengths and potentials so as to be qualified for future professional practices.