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Artikeldetails

Fricker & Massaro: Citizens sind keine Bürger. Großbritannien ist tief gespalten und entfernt sich von Deutschland, wie sich nun auch sprachlich zeigen lässt (SD)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(inn)en: Christophe Fricker / Cory Massaro

Titel: Citizens sind keine Bürger

Publikation in: Der Sprachdienst, 63. Jahrgang, Heft 5–6

Seiten: 200–209 (10 Seiten)

Erschienen: 10.11.2019

Abstract: siehe unten


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Preis: 4,20 € inkl. MwSt.
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Abstract

Vor dem britischen EU-Referendum zum »Brexit« am 23. Juni 2016 war die politische Landschaft des Vereinigten Königreichs stark gespalten: Die Lager »Remain« als EU-Befürworter und »Leave« als EU-Gegner konnten unterschiedlicher nicht sein. Diese Diskrepanz drückte sich auch sprachlich aus, indem die Regierung von Premierministerin Theresa May darin scheiterte, die entgegengesetzten Interessen miteinander zu versöhnen, und erklärte das Austrittvorhaben mit einer leeren Tautologie: »Brexit means Brexit«. Drei Jahre später zeigt sich die gesellschaftliche Spaltung mehr denn je – und für Versöhnung plädierende Stimmen werden lauter. Ausgehend vom Begriff der Citizens’ Assembly als Form der deliberativen Demokratie wird in diesem Artikel den Vorstellungen von citizenship auf den Grund gegangen, die den gegenwärtigen britischen Diskurs dominieren. Es wird danach gefragt, wie citizen und weitere Begriffe für politische und gesellschaftliche Akteure verwendet werden, auch mit Blick auf den Sprachgebrauch der konträren Gruppierungen. Sodann werden die Ergebnisse zu dem deutschen Äquivalent Bürger in Beziehung gesetzt. Der Sprachvergleich kann dabei nicht ohne eine Verständigung über »die Sache« auskommen.