Hat Ihre Institution ein Abo abgeschlossen? Informationen zum Zugang erhalten Sie hier.
Artikeldetails

Winfried Ulrich: Semantische Archaismen und Bedeutungswandel oder »diachrone Polysemie«? (SD)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Winfried Ulrich

Titel: Semantische Archaismen und Bedeutungswandel oder »diachrone Polysemie«?

Publikation in: Der Sprachdienst, 65. Jahrgang, Heft 1–2

Seiten: 1–17 (17 Seiten)

Erschienen: 10.03.2021

Abstract: siehe unten


PDF-Logo

Preis: 4,20 € inkl. MwSt.
(Download)


Abstract

»Ein Kirchlein stehet drunten, Sankt Leonhard geweiht, dabei ein grüner Anger: der schreibt bequem zum Streit.« In älteren Texten aus vergangenen Jahrhunderten, wie die etwa 200 Jahre alte Ballade »Die Schlacht bei Reutlingen« von Ludwig Uhland, aber auch in solchen der Gegenwart stößt man ab und an auf Wörter und Wendungen, deren Bedeutung zu Textrezeptionsschwierigkeiten führen können. So können Wörter wie Anger oder Wendungen wie der scheint bequem zum Streit zu Unverständlichkeit, Missverständnissen oder Irritationen auf Leserseite führen, wenn man im jeweiligen Kontext nach ihrer aktualisierten Bedeutung fragt. In diesem Artikel wird anhand von Beispielanalysen danach gefragt, wie solche Phänomene zu beurteilen sind: Hat man es mit veralteten Lexemen oder solchen mit neuer Bedeutung zu tun? Oder handelt es sich um Belge für »diachrone Polysemie«, weichen also alte und neue Bedeutung – durch Frequenzwandel des Gebrauchs – nur scheinbar voneinander ab? Und muss daher der traditionelle Begriff des Bedeutungswandels neu verstanden werden?