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Karina Schneider-Wiejowski & Ulrich Ammon: Deutschlandismus, Germani(zi)smus,Teutonismus Wie sollen die spezifischen Sprachformen Deutschlands heißen? (MU)

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)
Autor(inn)en: Karina Schneider-Wiejowski / Ulrich Ammon
Titel: Deutschlandismus, Germani(zi)smus,Teutonismus Wie sollen die spezifischen Sprachformen Deutschlands heißen?
Publikation in: Muttersprache, 123. Jahrgang, Heft 1
Seiten: 48–65 (18 Seiten)
Erschienen: 15.03.2013
Abstract: siehe unten

Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract
Das Deutsche ist eine plurizentrische Sprache, weil sie in mehreren Staaten Amtssprache ist, wo sich dann auch jeweils standardsprachliche Besonderheiten (Varianten) finden. Vor allem verfügen die drei größeren deutschsprachigen Nationen, Deutschland, Österreich und die Schweiz, über eine ganze Reihe spezifischer Formen, die andernorts nicht als korrekt empfunden werden oder gelten: Während sich für die österreichspezifischen Varianten der deutschen Sprache der Ausdruck »Austriazismus« und für die schweizspezifischen Formen der Ausdruck »Helvetismus« eignet und auch schon gebräuchlich ist, fehlt bislang ein eingängiger und allgemein akzeptierter Name für die in
Deutschland geltenden spezifischen Varianten – möglicherweise, weil in der Vergangenheit oftmals angenommen worden ist, dass das Deutsche, das in anderen Ländern wie bspw. der Schweiz und in Österreich gesprochen werde, kein »richtiges Deutsch« sei. Unser Aufsatz versteht sich aus diesem Grunde als (längst überfällige) Diskussion des Terminus »Teutonismus«, den wir empfehlen und für den wir begründen, warum er uns von diversen denkbaren und teilweise kursierenden Alternativen als der am besten geeignete erscheint.
Because the German language has official status in several countries or nations and because one can find specific standard variants of German in each of them, German is known as a pluricentric language. Especially the three largest German-speaking countries – Germany, Austria and Switzerland – use a considerable number of national standard variants, many of them even codified in dictionaries, which are not used or not even considered correct in the other German-speaking countries. However, scientific terms are not readily available for all of these national variants. Whereas the term »Austriazismus (pl. Austriazismen)« has been used for the national variants of German in Austria and »Helvetismus (pl. Helvetismen)« for those of German in Switzerland, a similarly neat and generally accepted term for the German variants of German is still missing – which may, by the way, be partially due to the wide-spread but wrong idea that the standard German of Germany is not specific for any particular German-speaking country but is, in fact, general German. This article argues in favour of the occasionally but not yet established, rather even rejected, term »Teutonismus (pl. Teutonismen)« for the specific standard variants of German in Germany.