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Artikeldetails

Daniela Elsner: Konservatismus im Spracherwerb (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Daniela Elsner

Titel: Konservatismus im Spracherwerb

Publikation in: Muttersprache, 123. Jahrgang, Heft 2

Seiten: 110–125 (15 Seiten)

Erschienen: 15.06.2013

Abstract: siehe unten


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

In diesem Aufsatz argumentieren wir dafür, dass deutschsprachige Kinder sich beim Erwerb komplexer Konstruktionen stark an festen Strukturen orientieren. Auf Grundlage einer Analyse natürlicher Sprachdaten (CHILDES1) können wir zeigen, dass diese festen Strukturen zum Teil als Konstruktionen mit einer besonderen Funktion zu beschreiben sind. Im Spracherwerb erleichtern diese festen Formen den Kindern den Erwerb von hypotaktischen Strukturen. Daraus schließen wir, dass die Kinder nicht generell kreativ mit Sprache umgehen, sondern sich beim Erwerb bestimmter Strukturen eher konservativ verhalten und z. B. Matrixsätze am häufigsten mit wenigen Verben bilden, die zudem in einer bestimmten Form auftreten.

In this article we argue that German speaking children, who acquire complex constructions, strongly rely on certain formulaic structures. On the basis of a corpus analysis of natural language data (CHILDES1) we can show that those formulaic structures can partly be described as constructions with a specific function. The acquisition process is supported by those formulaic structures insofar as they facilitate the perception and production of complex structures. From this we conclude that children do not in general use language in a creative way, but tend to be more conservative when acquiring certain structures, for example when producing matrix clauses with only a limited number of verbs appearing in a certain form.