Hat Ihre Institution ein Abo abgeschlossen? Informationen zum Zugang erhalten Sie hier.
Artikeldetails

freier ZugangKlaus Conermann: Purismus in der Spracharbeit der Fruchtbringenden Gesellschaft? (MU)
(Sprachpurismus einst und jetzt)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Klaus Conermann

Titel: Purismus in der Spracharbeit der Fruchtbringenden Gesellschaft?

Publikation in: Muttersprache, 123. Jahrgang, Heft 3

Seiten: 181–205 (25 Seiten)

Erschienen: 15.09.2013

Abstract: siehe unten


PDF-Logo

Preis: kostenfrei
(Download)


Abstract

Genau betrachtet, strebte die Fruchtbringende Gesellschaft in ihrer Spracharbeit nicht nach einem
eigenständigen Fremdwortpurismus im modernen Sinne, sondern nach einer umfassenden
renaissancehaften Reform des Gemeinen Deutsch, welche freilich auch auf Puritas, d. h.
grammatische Richtigkeit und stilistische Reinheit, zielte. Die Hochsprache blieb jedoch an
Eleganz und ein sprachliches Decorum gebunden, so dass etwa seit den vierziger Jahren des
17. Jahrhunderts auch unter Mitgliedern dieser Akademie wie Philipp von Zesen ein modischer
barocker Purismus entstand, der allerdings innerhalb und außerhalb der Gesellschaft kritisiert und
überwunden wurde.

Rather than modern purification of the vocabulary from foreign influences, the philological emphasis
of the Fruchtbringende Gesellschaft was on a general reform of Early-Modern German, which, to
be sure, also encompassed puritas, i. e., grammatical correctness and stylistic purity. Literary
standard German was subject to the decorum and elegance of language, hence a fashionable
purism of the Baroque style developed also among members of this academy, such as Philipp von
Zesen. Eventually, criticism both from within and outside of the Society overcame such mannerist
tendencies.