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Artikeldetails

Torsten Leuschner: Der deutsche »Drang nach Osten« Plädoyer für eine linguistisch fundierte historische Stereotypenforschung (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Torsten Leuschner

Titel: Der deutsche »Drang nach Osten« Plädoyer für eine linguistisch fundierte historische Stereotypenforschung

Publikation in: Muttersprache, 123. Jahrgang, Heft 4

Seiten: 273–289 (17 Seiten)

Erschienen: 15.12.2013

Abstract: siehe unten


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

Am Beispiel des deutschen »Drang nach Osten« plädiert der vorliegende Beitrag für eine
linguistische Fundierung der historischen Stereotypenforschung. Ausgehend von der Entstehung
und Funktion dieses Stereotyps im Kontext der deutsch-polnischen Beziehungen Mitte des 19.
Jahrhunderts wird nacheinander die kognitiv-diskursive, die syntaktisch-semantische und die
semiotische Perspektive eingenommen, um zwischen historischen und sprachlichen Aspekten des
in »Drang nach Osten« enkodierten schematischen Alltagswissens zu vermitteln. Dabei erweisen
sich u. a. die kategoriale Zuordnung zu den Nominationsstereotypen, die Unterscheidung zwischen
Ausdrucksmodell und semantischer Prägung sowie der framesemantische Beschreibungsansatz
als wertvolles methodologisches Handwerkszeug.

Through the example of the German »Drang nach Osten« (›drive/push to the East‹), the present
article proposes a linguistic foundation for the study of historical stereotyping. Starting from the
rise and function of »Drang nach Osten« as a stereotype in the context of German-Polish relations
in the middle of the 19th century, the cognitive-discursive, syntactic-semantic and semiotic
perspectives are successively adopted in order to mediate between historical and linguistic
aspects of the schematized knowledge encoded by »Drang nach Osten«. The categorization of the
latter as a »Nominationsstereotyp«, the distinction between syntactic and semantic stereotyping,
and the frame-based approach to lexical meaning to be particularly valuable elements in the
methodological toolbox.