Hat Ihre Institution ein Abo abgeschlossen? Informationen zum Zugang erhalten Sie hier.
Artikeldetails

Philip C. Vergeiner: Normvorstellungen zur Sprachwahl in der Hochschullehre. Eine qualitative und quantitative Untersuchung am Beispiel der Universität Salzburg (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Philip C. Vergeiner

Titel: Normvorstellungen zur Sprachwahl in der Hochschullehre. Eine qualitative und quantitative Untersuchung am Beispiel der Universität Salzburg

Publikation in: Muttersprache, 130. Jahrgang, Heft 3

Seiten: 193–215 (23 Seiten)

Erschienen: 15.09.2020

Abstract: siehe unten


PDF-Logo

Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
(Download)


Abstract

Die Hochschullehre ist durch eine zunehmend internationale Ausrichtung gekennzeichnet, womit gewisse Herausforderungen bei der Sprachwahl einhergehen. Eine wesentliche Frage dabei ist, welche Sprachen in welchen universitären Lehrkontexten akzeptiert werden. Der vorliegende Artikel untersucht dies am Beispiel der Paris Lodron Universität Salzburg, wobei anhand von Interview- und Fragebogendaten die Normkonzepte von Studierenden und Lehrenden beleuchtet werden. Gezeigt wird, dass die meisten Gewährspersonen eine deutsch-englische Zweisprachigkeit befürworten. Die Erwartungen zur Verwendung des Deutschen werden dabei vorrangig durch identitätsbezogene Motive gerechtfertigt, während der Englischgebrauch v. a. instrumentell legitimiert wird. Die Verwendung anderer Sprachen – sowohl von Migrationssprachen (z. B. Türkisch) als auch klassischen Fremdsprachen (z. B. Französisch) – wird demgegenüber nicht befürwortet. Hinsichtlich der Frage, wann die Verwendung des Deutschen und des Englischen jeweils erwartet wird, sind v. a. die Inhalte einer Lehrveranstaltung und ihre Teilnehmer(innen) konstellation relevant. Besonders in der Lingua-franca-Kommunikation wird der Englischgebrauch zur Verständnissicherung befürwortet. Generell beinhalten die Normkonzepte der Gewährspersonen ein gewisses Maß an sprachlicher Toleranz und Flexibilität.

University teaching is characterised by an increasing international orientation, which in turn is accompanied by certain linguistic challenges. One main question in that respect is, which languages are considered to be appropriate in which contexts at university. The aim of the present article is to address this question by using the university of Salzburg as an example. Based on interview and questionnaire data, the norm concepts of both students and lecturers are investigated. The analyses show that in both groups most participants favour a German/English bilingualism at university. While the approval for German is triggered mostly by identity-related motivations, the expectations in favour of English are generally legitimized by its utility. Conversely, the use of other languages – migration languages (e. g. Turkish) as well as other widespread foreign languages (e. g. French) – is opposed. Regarding the situational conditions for the choice between German and English, the subject matters and the participant configurations are crucial. Especially in lingua franca contexts English is approved as a means for mutual comprehension. In general, the norm concepts also include a certain amount of linguistic tolerance and flexibility.