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Artikeldetails

Petra Storjohann: Paronymie und Sprachwandel (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Petra Storjohann

Titel: Paronymie und Sprachwandel

Publikation in: Muttersprache, 130. Jahrgang, Heft 2

Seiten: 144–163 (20 Seiten)

Erschienen: 15.06.2020

Abstract: siehe unten


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

Dieser Beitrag geht der Frage nach, welche Faktoren beim Bedeutungswandel von deutschen Paronymen (z. B. effektiv/effizient, virtuell/virtual, nicht ehelich/unehelich/außerehelich) eine Rolle spielen und wie sich diese im aktuellen Sprachgebrauch zeigen. Dabei können gerade Korpusanalysen unterschiedliche Tendenzen sprachlicher Entwicklung aufdecken. Als morphologische Alternativen können Paronyme durchaus das sprachliche Inventar bereichern und der Sprachgemeinschaft neue lexikalische Varianten zur Verfügung stellen. In anderen Fällen konkurrieren Paronyme stark miteinander und dadurch verändern sich Verwendungsweisen. Zusätzlich ist häufiger fehlerhafter Gebrauch ein wichtiger Impuls für semantische Veränderungen. Als Ergebnis beobachten wir semantische Angleichungen oder lexikalische Verdrängungen. Zahlreiche Ausdrücke haben sich in der jüngsten Sprachgeschichte semantisch, stilistisch oder diskursiv spezialisiert, um veränderten sprachlichen Bedürfnissen sowie neuen kommunikativen Situationen Rechnung zu tragen. Die Ursachen und Folgen des Wandels von paronymen Zweifelsfällen sind vielschichtig. In diesem Beitrag werden einige konkrete Ausdrücke näher beleuchtet, ihre gebrauchsorientierte Untersuchung, aber auch Möglichkeiten der lexikografischen Dokumentation werden erörtert.

In this paper, we explore the influences and parameters which can trigger meaning change of German paronyms such as effektiv/effizient, virtuell/virtual, nicht ehelich/unehelich/außerehelich, engl.: effective/efficient, virtual, non-marital/illegitimate/extramarital. It is argued that these manifest themselves in current language usage and that corpus-based analyses facilitate methodological consistency to reveal tendencies of linguistic developments. On the one hand, morphological alternatives can enrich the language inventory and offer new linguistic variants to their language community. On the other hand, confusables strongly compete with each other, and this causes semantic change of contextual usage patterns. In addition, frequent misuses are an important stimulus for meaning change. As a result, we observe semantic assimilation or full lexical replacement. In recent language history, numerous paronym terms have specialised in terms of their meaning, stylistic and discursive use respectively. By doing so, they adapt to new linguistic needs and account better for different communicative situations. The causes and consequences of meaning change of easily confused items are multi-facetted and complex. This paper examines some specific cases more closely with regard to their usage-based investigations, but also in terms of their lexicographic documentation.