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Artikeldetails

Vincent Balnat: Geschlechtergerechte Sprache im Land der Académie française (MU)
(»Sprache und Geschlecht.« Beiträge zur Gender-Debatte)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Vincent Balnat

Titel: Geschlechtergerechte Sprache im Land der Académie française

Publikation in: Muttersprache, 130. Jahrgang, Heft 1

Seiten: 92–96 (5 Seiten)

Erschienen: 15.03.2020

Abstract: siehe unten


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

Dieser Beitrag bietet einen Überblick über die Debatte um eine geschlechtergerechte Sprache in Frankreich. Ausgehend von der lebhaften Auseinandersetzung über die sogenannte écriture inclusive in jüngster Zeit wird gezeigt, dass Frankreich seit den 1970er Jahren eine Sonderstellung innerhalb der Frankofonie einnimmt. Die Académie française, die als oberste Hüterin der französischen Sprache gilt, hat die Verwendung feminisierter Berufs- und Amtsbezeichnungen in amtlichen Texten lange bekämpft. Derzeit zieht sie ins Feld gegen den zunehmenden Einsatz von Abkürzungspunkten in der Behördensprache (électeur.rice.s). Deutlich wird, wie sehr sich die Argumente von Befürwortern und Gegnern eines geschlechtergerechten Sprachgebrauchs auf beiden Seiten des Rheins ähneln.

This paper provides an overview of the debate on linguistic gender equality in France. Based on the recent heated debate about the so-called écriture inclusive, it shows that France has occupied a special position within the French-speaking countries since the 1970s. For a long time, the Académie française, considered to be the supreme guardian of the French language, has argued against using feminised designations for professions and functions in official texts. It is presently campaigning against the increasing use of abbreviation dots in the official language (électeur. rice.s). Interestingly enough, the arguments used by proponents and opponents of a gender-equitable language turn out to be quite similar on both sides of the Rhine.