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Jörg Kilian/Jan lsermann: Sprachkompetenz im Bereich »Wortschatz und Semantik« (MU)

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)
Autor(in): Jörg Kilian/Jan lsermann
Titel: Sprachkompetenz im Bereich »Wortschatz und Semantik«
Publikation in: Muttersprache, 120. Jahrgang, Heft 1
Seiten: 23–39 (17 Seiten)
Erschienen: 15.03.2010
Abstract: siehe unten

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Abstract
Lässt sich der Ist-Zustand des Wortschatzes von Kindern und Jugendlichen der Sekundarstufen
quantitativ und qualitativ erfassen, beschreiben und insbesondere vor dem Hintergrund der
Vermutung defizitbedingter Lernschwierigkeiten in ein Verhältnis zu einem Soll-Zustand setzen?
Der vorliegende Beitrag erhebt keineswegs den Anspruch, derartige Fragestellungen abschließend
zu beantworten. Vielmehr verfolgt er das Ziel, auf der Grundlage eines kleinen empirisch
gestützten Einblicks in das mentale Lexikon von Schülerinnen und Schülern die Notwendigkeit der
gesteuerten Förderung lexikalisch-semantischen Wissens zu belegen, essentielle Desiderate der
linguistischen und didaktischen Forschung im Bereich »Wortschatz und Semantik« offenzulegen
und mögliche Lösungsansätze für die aufgeworfenen Probleme zu diskutieren. In der kleinen
Fallstudie wurde der produktive Wortschatz von rund 80 Schülerinnen und Schülern der fünften
und sechsten Klassenstufen einer Hauptschule mit Hilfe eines für Vorschulkinder standardisierten
Testverfahrens erhoben. Während den Probanden im Durchschnitt ca. 20 % der erfragten Items
nicht bekannt waren, offenbart der auf einzelne Parameter konzentrierte Blick noch schlechtere
Werte. Letztere wurden als Ausgangspunkt der Erprobung unterschiedlicher Ansätze der
Sprachförderung genommen, die im Beitrag vorgestellt und diskutiert werden. Insgesamt möchte
der Beitrag ein Plädoyer sein für die Wiederaufnahme linguistischer und didaktischer Forschungen
zur Diagnose und Förderung lexikalisch-semantischen Wissens.
Is it possible to grasp the actual state of size and quality of vocabulary knowledge of 5th and 6th
grade learners? And is it possible to describe their vocabulary knowledge, particularly against the
background of supposed deficit-conditioned learning difficulties in relation to a target state? By no
means the present article raises the claim to answer such questions finally. On the basis of a small
empirical look inside the mental lexicon of learners it rather pursues the aim to accentuate the
need for a support of lexical-semantic learning within the framework of first language acquisition
at school. The authors discuss results of a small case study they started in order to collect data
on production vocabulary of about 80 learners with the help of a test standardised for preschool
children. On average approx. 20 % of the lexical items tested were not known, a closer look upon
single parameters reveals even worse values. These values, however, were taken as the starting
point to explore different approaches to support lexical and semantic learning that are described
and discussed critically. All in all, the article would like to be a plea for new researches on the
diagnosis and support of lexical-semantic knowledge.