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Artikeldetails

Karina Schneider-Wiejowski: Komplexe syntaktische Konstruktionen nach der rechten Satzklammer: Eine Korpusstudie (MU)

Produktabbildung

Produkttyp: Beitrag (Zeitschrift)

Autor(in): Karina Schneider-Wiejowski

Titel: Komplexe syntaktische Konstruktionen nach der rechten Satzklammer: Eine Korpusstudie

Publikation in: Muttersprache, 120. Jahrgang, Heft 1

Seiten: 57–69 (13 Seiten)

Erschienen: 15.03.2010

Abstract: siehe unten


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Preis: 4,90 € inkl. MwSt.
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Abstract

In diesem Aufsatz wird eine korpusgestützte Studie zur Besetzung des Nachfeldes deutscher Sätze
vorgestellt. Es wird untersucht, welche Konstruktionen bevorzugt in dieser Position auftreten. Dabei
wird zwischen Ausklammerung oder Extraposition (»echte« Nachfeldeinheiten) und dem rechten
Außenfeld, das auch als »Nachtrag« bezeichnet wird (»unechte« Nachfeldeinheit), unterschieden.
Während es sich bei der Ausklammerung um rechtsversetzte Phrasen handelt, bezeichnet der
Begriff der Extraposition satzwertige Konstruktionen (vgl. Bußmann, 2002: 210). Außerdem soll
eine empirische Lücke geschlossen werden, indem insbesondere jene Fälle beleuchtet werden,
bei denen eine mehrfache Belegung des Bereichs nach der rechten Satzklammer auftritt. Die
Auswertung und Interpretation der Daten zeigt, dass es in der gesprochenen Sprache zu
Rechtsversetzungen verschiedener Art kommen kann. Ausgeklammert oder nachgetragen
werden sowohl Phrasen als auch satzwertige Konstruktionen. Dabei erscheinen gerade
Präpositionalphrasen und Adverbialsätze besonders nachfeldfähig zu sein. Weiterhin konnten
die Daten Aufschluss darüber geben, dass die Komplexität des Nachfelds in der gesprochenen
Sprache sehr hoch sein kann, da der Bereich nach der rechten Satzklammer gleichzeitig durch
mehrere Konstruktionen besetzt werden kann.

In this article a corpus-based study will be presented that examines the so-called Nachfeld of
sentences in German. The main question is which elements can be found in this position. Two
phenomena on the right sentence periphery have to be distinguished, namely the extraposition
of phrases on the one hand and the extraposition of subordinate clauses on the other hand (cf.
Bußmann 2002: 210). Moreover an empirical gap shall be closed by focussing on cases of multiple
extraposition. The examination and interpretation of the data show that in spoken language
different types of extraposition can occur. Prepositional phrases and adverbial subordinate clauses
prove to be especially likely candidates for an extraposed position. A further issue regarding the
empirical data is the complex nature of the right sentence periphery as this position can be filled by
several phrasal or clausal constituents within a single utterance in spoken language.